de_hr_cms_servlet1.jpgJetzt ist es raus: Lufthansa und Tui wollen ihre Fluggesellschaften Germanwings und TuiFly verschmelzen. Dabei soll auch Eurowings einbezogen werden. Damit würde ein starker Konkurrent für Air Berlin entstehen.

Nach monatelangen inoffiziellen Gesprächen kündigte die britische Tui-Tochter Tui Travel offizielle Verhandlungen mit der Lufthansa an. Der Reisekonzern will seine schwächelnde deutsche Fluglinie TuiFly mit dem Lufthansa-Ableger Germanwings zusammenführen. In die geplante gemeinsame Holdinggesellschaft soll auch die Regionalfluggesellschaft Eurowings einbezogen werden. Eine entsprechende Absichtserklärung sei unterzeichnet worden, allerdings befänden sich die Gespräche in einem frühen Stadium. TuiFly hatte 2007 das Ergebnis der zu 51 Prozent der Tui gehörenden Tui Travel mit rund neun Millionen Euro belastet.

Eurowings gehört der Lufthansa und dem Unternehmer Albrecht Knauf und ist formell Eigentümer von Germanwings. Lufthansa und Tui Travel sollen jeweils 40 Prozent am neuen Gemeinschaftsunternehmen halten, berichtete das „Handelsblatt“ schon vor der offiziellen Ankündigung. Eine solche Konstellation hätte zur Folge, dass die Lufthansa einen Teil ihres Kurz- und Mittelstreckengeschäfts aus dem Konzerntarifvertrag lösen könnte.

Sollten die Verhandlungen zum Erfolg führen, würde mit der neuen Gesellschaft ein ernsthafter Konkurrent zum deutschen Billig-Platzhirsch Air Berlin entstehen.

Synergien und Kosten bei Tui Travel steigen
100 Tage nach der Fusion der Tui-Tourismussparte mit dem britischen Veranstalter First Choice teilte Tui Travel weiter mit, die Fusion mit First Choice bringe mehr Einsparungen als erwartet. Bis 2010 sollen die Synergien 150 Millionen Pfund jährlich betragen, 50 Millionen mehr als bislang prognostiziert. Allerdings werden diese Synergien wieder durch höhere Umbaukosten aufgefressen. Diese fallen mit 180 Millionen Pfund 50 Millionen höher aus als bislang erwartet.

Die Buchungssituation bleibe vielversprechend, teilte der größte Reisekonzern Europas weiter mit. Die Buchungen für Sommer 2008 seien in Großbritannien um acht Prozent gestiegen, in Nordeuropa um zwölf Prozent, in Mitteleuropa einschließlich Deutschland um acht Prozent und in Westeuropa um neun Prozent.