Stromausfall, Diebstahl, Festplatte im Eimer, Virusattacke – und kein Backup in der Hinterhand, die Daten sind verloren. Datensicherung ist lästig, spart aber im Ernstfall ungeheuer Zeit und Nerven. Niko stellt euch verschiedene Möglichkeiten zur Datensicherung und -wiederherstellung vor.

Mit der Datensicherung ist das so eine Sache: meistens merkt man erst wie wichtig sie ist, wenn die Daten bereits flöten gegangen sind. Backups sind nur effektiv, wenn sie sorgfältig und regelmäßig durchgeführt werden. Die ständige Aktualisierung der redundanten Daten kosten den Nutzer allerdings Zeit und Aufmerksamkeit, entsprechend stiefmütterlich wird die Datensicherung behandelt. Verschiedene Möglichkeiten der Datensicherung haben Vor- und Nachteile.

Manuelles Backup auf Datenträgern

Die einfachste Möglichkeit eines Backups: Man kopiert die zu sichernden Daten auf einen externen Datenträger, zum Beispiel eine Festplatte, eine DVD oder einen USB-Stick. Bei Verlust der Daten auf dem Rechner werden die gesicherten Dateien einfach vom Datenträger an die ursprüngliche Stelle kopiert.

Diese Lösung ist nicht die schlechteste: Der User kann die Daten detailliert auswählen, und auch die Speicherung verschiedener Versionen einer Datei (inkrementelles Backup) ist so möglich. Der entscheidende Knackpunkt ist allerdings, dass das manuelle Backup auf der regelmäßigen Anwendung durch den Nutzer basiert.

Integriertes OS-Backup

Die meisten Betriebssysteme bieten ihren Nutzern eine integrierte Backup-Lösung an. Windows XP und Windows Vista integrieren jeweils ein einfaches Tool, mit dem Backups von Laufwerken, Ordnern, Systemeinstellungen und Dateien angelegt werden können. Die resultierende Backup-Datei sollte dann natürlich auf einem externen Medium (externe Festplatte, DVD, USB-Stick) oder zumindest einer anderen Festplattenpartition gespeichert werden.
Das Problem auch dieser Methode: Der Nutzer muss ein gewisses Maß an Konsequenz an den Tag legen, und seine Daten regelmäßig und aktiv sichern

Dies Problem haben Mac-Nutzer ab OS X 10.5 nicht mehr: das integrierte Backup-Tool Time Machine kann regelmäßig automatische Updates auf ein externes Volume durchführen. Der Nutzer gibt anfangs den Speicherort und die zu sichernden Dateien an; Time Machine kümmert sich im folgenden, automatisch und im Hintergrund, um die Sicherung der Daten. Bei Datenverlust wird einfach das Backup konsultiert, um die verlorenen Dateien wiederherzustellen.

Für Windows-Nutzer gibt es Zusatzprogramme, die einen ähnlichen Funktionsumfang wie Time Machine besitzen. Die Freeware TrayBackup bietet beispielsweise automatische und inkrementelle Backups sowie vielfältige weitere Konfigurationsmöglichkeiten.

Online-Backups

Hohe Übertragungsgeschwindigkeiten und Flatrates ermöglichen die Bereitstellung von Online-Backup-Services. Dazu wird auf Nutzerseite ein Programm installiert, über das der Nutzer die Backups konfiguriert. Nach einer initialen Gesamtsicherung übernimmt das Programm dann die automatische Datensicherung, indem es geänderte Dateien auf den Server des Anbieters überträgt. Je nach Auslastung der Internetverbindung schraubt das Programm seine Übertragungsleistung zurück, so dass der Nutzer von den Vorgängen kaum etwas mitbekommt. Bei der Wiederherstellung verlorener Daten wird per hoher Downstream-Datenrate zurück zum Nutzer übertragen.

Der klare Vorteil der Online-Lösungen: Der Nutzer spart sich externe Datenträger, und Backups sind von allen Orten mit Internetverbindung aus möglich. Allerdings gibt es auch Nachteile: Man gewährt dem Service-Betreiber einen Vertrauensvorschuss für eventuell sensible Daten, die später teilweise auf ausländischen Servern lagern. Mögliche Sicherheitslücken gibt es auch bei der Übertragung und Verschlüsselung der Daten; der durchschnittliche Nutzer muss an dieser Stelle auf das Know-How des Anbieters vertrauen.

Mozy schnitt in dieser Hinsicht in einem von der Computerzeitschrift c’t durchgeführten Test gut ab, außerdem ist der Service bis zu einem Backup-Volumen von zwei Gigabyte kostenlos. Allerdings ist Mozy ein US-amerikanischer Anbieter, und auch die persönlichen Daten lagern so in den USA.