Mancher edle Ritter aus dem Mittelalter wäre neidisch, wenn er sehen könnte, welch tolle Hemden und Tuniken es heute im Gothic Shop zu kaufen gibt. Diese Art Kleidung ist sicher nicht jedermanns Sache. Dennoch hat es seinen ganz eigenen, fremden Charme, wenn sich die Goths heute mit diesen Hemden kleiden. Gothic Hemden sind kaum vergleichbar mit jenen, die man zum Anzug oder zur Jeans trägt, wenn man nicht der Goth Szene angehört. Schon die Namen der Modelle sind bezeichnend: Richwin, Marquard, Ivanhoe. Schon bei der Bestellung fühlt man sich also in die Zeit der Duelle, Ritterturniere und Hofdamen zurück versetzt. Natürlich weisen all diese Hemden dann auch sehr typische Styles auf. Rüschen am Kragen und an den Ärmeln, Schnürungen, Stehkragen und vieles mehr machen diese Kleidungsstücke überaus besonders. Piratenhemden nach Art von Kapitän Ahab sind nicht nur für den Karneval gedacht. Sie gehören zu einer Art, sich zu kleiden, die sehr eigenwillig und besonders ist: Dem Gothic Style.

Auch bei den Schuhen wird hier Wert auf Andersartigkeit gelegt. Die Schuhe an sich sind gar nicht so ausgefallen. Es sind Stiefel oder Stahlkappenschuhe, ergänzt von anderen Modellen. Verwunderlich ist es dann für einige Außenstehende, wenn ein Mädchen zu einem schwarzen Kleid aus Rüschen, Tüll und Spitze diese Schuhe trägt. Dies ist keine Frage von mangelndem Geschmack: Das gehört so. Begegnet Ihnen in der Fußgängerzone ein Pärchen, das in dieser Art angezogen ist, sollten Sie nicht den Kopf schütteln. Die Liebe zu einer besonderen Art Musik, die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Kultur, steht hinter diesem Gothic Look.

Einzelstücke aus dieser Mode kann man übrigens auch wunderbar zu ganz normalen, alltagstauglichen Hosen oder Röcken tragen. Entrüstetes Kopfschütteln und Aufregung über Menschen, die sich anders kleiden, als der Durchschnitt, sollte langsam der Vergangenheit angehören. Kleider machen auch heute noch Leute: Die einen zu diesen, die anderen zu jenen.