Eigentlich stammt der Begriff „Dirndl“ von dem Wort Dirn. So bezeichnete man früher ein junges Mädchen. In Österreich und Bayern setzte sich dann das Wort Dirndl durch. Ursprünglich trugen es weibliche Bedienstete in der Stadt. Das Gewandt stammt also nicht, wie oft vermutet, aus ländlichen Regionen. Ende des 19 Jahrhunderts wurde es auch für die Damen der Oberschicht salonfähig. Zu jener Zeit konnte man an charakteristischen Merkmalen des Dirndls die Region und den sozialen Status seiner Trägerin erkennen. Das hat sich heute weitgehend verloren.
Das Tragen der Dirndlschleife ist übrigens keine zufällige Angelegenheit. Trägt die Dame ihre Schleife rechts, ist sie schon vergeben. Die linkstragende Frau dagegen signalisiert damit ihren Single-Status. Die Grundstoffe für das Dirndl sind meistens Baumwolle, Seide oder Leinen. Das Tragen eines Halsbandes vervollständigt das Erscheinungsbild.
Das Dirndl wird traditionell bei Kirchweihen, auf Jahrmärkten, und vor allem beim Münchner Oktoberfest präsentiert. War dies vor vierzig Jahren noch eher selten, so gab es in letzter Zeit einen regelrechten „Dirndl-Boom“. Auch die Modezaren haben dies erkannt, und verpackten das klassische Dirndl in zahlreiche, modische Varianten. Mit dem ursprünglichen Kleidungsstück haben diese Kunstwerke allerdings nicht mehr viel gemein…