Berlin (dpa) – Nach Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier lehnt auch Bundespräsident Horst Köhler nach einem Bericht der „Bild am Sonntag“ ein Treffen mit dem Dalai Lama bei dessen Deutschlandbesuch nächste Woche ab.

Köhlers Sprecher Martin Kothé sagte dem Blatt: „Eine Begegnung mit dem Dalai Lama kommt aus terminlichen Gründen nicht zustande.“ Der TV-Journalist Franz Alt, ein Vertrauter des Dalai Lama, hält dies für eine Ausrede. „Der Bundespräsident geht vor den Chinesen in die Knie. Das ist Feigheit“, sagte Alt der „Bild am Sonntag“. Er habe, so Alt, „kein Verständnis dafür, das die chinesische Regierung mit Vertretern des Dalai Lama spricht, aber unsere Obrigkeit ablehnt, dies zu tun. Die Chinesen reagieren nur auf Druck“.

Die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth übte deswegen scharfe Kritik am Bundespräsidenten. „Es stünde Bundespräsident Köhler gut zu Gesicht, wenn er sich nicht wegducken, sondern Gastfreundschaft gegenüber dem Dalai Lama zeigen würde“, sagte sie.